Nacht mit »Leuchttürmen«
Politik lädt ins Lichtenberger Rathaus
Rot angestrahlt wird der Backsteinbau in der Möllendorffstraße 6, wenn am Freitag um 19 Uhr Lichtenbergs Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich (LINKE) ins Rathaus bittet. Traditionell bildet dies den Auftakt zur Nacht der Politik, zu der Stadträte und Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung die Bürger einladen.
»Nacht der Politik – interkulturell« lautet in diesem Jahr das Motto. Der Migrantenrat Lichtenberg hat das Programm zusammengestellt und wird es moderieren. Im Ratssaal wird ab 20 Uhr das Zusammenleben zwischen Deutschen und Ausländern beleuchtet. Humorig werde das die türkische Kabarettistin Serpil Pak umsetzen, ist sich Heike Marquardt, Beauftragte für Integration im Lichtenberger Bezirksamt, sicher. Nicht mit dem Holzhammer wolle man Integration darstellen. Die Leute sollen lachen, so die Beauftragte.
Ab 20.30 Uhr zeigen junge Vietnamesinnen einen alten Kaisertanz. Die Tänzerinnen seien in der Abiturstufe, in der Ausbildung oder im Studium, verriet Heike Marquardt vorab dem ND. Ab etwa 21 Uhr werden in einer Talkrunde vier junge Leute das Wort ergreifen und über ihre Integrationserfahrungen und andere spannende Themen berichten. Marquardt: »Die Teilnehmer sind ein angolanischer Fahrlehrer, eine iranische Abiturientin, ein Aussiedler mit Gitarre, der bei MTV arbeitet, und ein Vietnamese, der gerade seine Promotion als Jurist abgeschlossen hat.« Sie alle seien sozusagen »Leuchttürme der Integration« und würden das Publikum sicherlich in ihren Bann ziehen.
Die Rathausbesucher sind auch in die Räume der Fraktionen eingeladen, wo die Verordneten Informationen und Gespräche anbieten. Bereits zu Beginn der Veranstaltung wird der Preis für den besten Ausbildungsbetrieb in der Wirtschaftsregion Berlin-eastside vergeben. Ausgelobt wurde er von den Wirtschaftskreisen der Bezirke Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf und von den Wirtschaftsausschüssen beider BVVen.
Neben Politik, Kabarett, kulinarischen Gaumenfreuden gibt es auch reichlich Musik und Kunst. Die Schostakowitsch Musikschule Lichtenberg sorgt im Foyer und im Bürgercafé im 2. Stock für musikalische Unterhaltung. Ab 22 Uhr steht im Ratssaal die »Stern Combo Meißen« auf der Bühne. Drei Ausstellungen werden zur Nacht der Politik gezeigt. In den Fluren des Rathauses ist beispielsweise die Dokumentation »Berliner Arbeiterwiderstand 1942 – 1945« zu sehen. »Weg mit Hitler – Schluss mit dem Krieg« – diese Ausstellung der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten gastiert bis zum 12. Februar im Rathaus.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.