Bullerjahn gegen Regierungschef der LINKEN

Der designierte SPD-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt äußert sich schonmal zur Landtagswahl 2011

  • Lesedauer: 2 Min.

Magdeburg (dpa/ND). 14 Monate vor der Landtagswahl in Sachsen- Anhalt hat sich der designierte SPD-Spitzenkandidat Jens Bullerjahn gegen einen linken Ministerpräsidenten ausgesprochen und will einen solchen auch nicht mitwählen.

»Ich schließe es für mich aus, unter einem Ministerpräsidenten der LINKEN zu wirken. Für diesen Kurs werde ich auch in der SPD werben«, sagte Bullerjahn in einem Interview der »Magdeburger Volksstimme« vom Freitag. »Diese Diskussion würde die SPD nicht aushalten, das Land auch nicht.« Der erste linke Ministerpräsident »hätte Neuigkeitswert weit über Sachsen-Anhalt hinaus. Es würde sofort wieder eine Kampagne von politischen Konkurrenten und großen Teilen der Medien losgetreten, die ganz sicher dem Image des Landes, auch als Wirtschaftsstandort, schaden würde.« In der »Mitteldeutschen Zeitung« machte Bullerjahn deutlich, im Landtag keinen Regierungschef der Linkspartei zu wählen. Eine rot-rote Koalition unter Führung der SPD schloss er indes nicht aus.

Der LINKE-Landeschef Matthias Höhn kritisierte die Äußerungen. Bullerjahn wolle eine Koalitionsbildung offensichtlich nicht von inhaltlichen Übereinstimmungen abhängig machen, sondern von Befindlichkeiten innerhalb der SPD, für die die große Mehrheit der Bürger jedoch kein Verständnis habe, sagte er laut einer Mitteilung. »Die LINKE streitet für einen Politikwechsel in Sachsen-Anhalt. Sollte sich die SPD Jens Bullerjahns Rat zu eigen machen, wäre dies eine vorzeitige Festlegung auf die CDU als Koalitionspartnerin.«

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!