Bullerjahn gegen Regierungschef der LINKEN
Der designierte SPD-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt äußert sich schonmal zur Landtagswahl 2011
Magdeburg (dpa/ND). 14 Monate vor der Landtagswahl in Sachsen- Anhalt hat sich der designierte SPD-Spitzenkandidat Jens Bullerjahn gegen einen linken Ministerpräsidenten ausgesprochen und will einen solchen auch nicht mitwählen.
»Ich schließe es für mich aus, unter einem Ministerpräsidenten der LINKEN zu wirken. Für diesen Kurs werde ich auch in der SPD werben«, sagte Bullerjahn in einem Interview der »Magdeburger Volksstimme« vom Freitag. »Diese Diskussion würde die SPD nicht aushalten, das Land auch nicht.« Der erste linke Ministerpräsident »hätte Neuigkeitswert weit über Sachsen-Anhalt hinaus. Es würde sofort wieder eine Kampagne von politischen Konkurrenten und großen Teilen der Medien losgetreten, die ganz sicher dem Image des Landes, auch als Wirtschaftsstandort, schaden würde.« In der »Mitteldeutschen Zeitung« machte Bullerjahn deutlich, im Landtag keinen Regierungschef der Linkspartei zu wählen. Eine rot-rote Koalition unter Führung der SPD schloss er indes nicht aus.
Der LINKE-Landeschef Matthias Höhn kritisierte die Äußerungen. Bullerjahn wolle eine Koalitionsbildung offensichtlich nicht von inhaltlichen Übereinstimmungen abhängig machen, sondern von Befindlichkeiten innerhalb der SPD, für die die große Mehrheit der Bürger jedoch kein Verständnis habe, sagte er laut einer Mitteilung. »Die LINKE streitet für einen Politikwechsel in Sachsen-Anhalt. Sollte sich die SPD Jens Bullerjahns Rat zu eigen machen, wäre dies eine vorzeitige Festlegung auf die CDU als Koalitionspartnerin.«
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.