• Kultur
  • Reportage - Schleswig-Holstein

Ein Einzelzimmer für den Ministerpräsidenten

Tief unter Schleswig-Holstein befinden sich in Beton gegossene Überbleibsel des Kalten Krieges. Im Ernstfall hätten in den Bunkern Auserwählte Schutz gefunden. Heute lädt ein Hamburger Geschichtsverein zu Rundgängen durch die unterirdischen Anlagen ein.

  • Dieter Hanisch
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.
Die Anlagen funktionieren noch heute. Timo Lumma vom Verein »Unter Hamburg« kurbelt Frischluft in den Sanitätsbunker.
Die Anlagen funktionieren noch heute. Timo Lumma vom Verein »Unter Hamburg« kurbelt Frischluft in den Sanitätsbunker.

14 Stufen geht es hinab, dann steht man vor der Stahltür. Erst nach einer Dekontamination in der Eingangsschleuse ist der Weg frei in ein rechteckig angeordnetes Gängesystem. Darüber sind dann knapp 100 Räume erreichbar. Es riecht leicht muffig. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, wenn man im Fernmeldetrakt auf die an der Wand befestigten großen Landkarten mit deutsch-deutscher Grenze blickt.

In Lindewitt (Kreis Schleswig-Flensburg) sieht man genau wie in Neumünster der unscheinbaren Stahltür nicht an, welches jahrzehntelang gehütetes Staatsgeheimnis sich dahinter verbirgt. Überschreitet man die Schwelle, ist es wie eine geschichtliche Exkursion, bei der man einem Relikt aus Zeiten des Kalten Krieges begegnet. Der Verein »Unter Hamburg e.V.« lädt regelmäßig zu Bunkerbesichtigungen in Schleswig-Holstein bzw. in der Hansestadt ein und klärt dabei über die Hintergründe der jeweiligen Örtlichkeiten auf. Ähnliche Vorträge mit Rundgän...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.