Cranach lockt Besucher an
Ausstellung im Schloss Charlottenburg ist noch bis zum 24. Januar zu sehen.
(ND). Bis zum Jahreswechsel konnte die Ausstellung im Neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg bereits mehr als 20 000 Besucher verzeichnen. Das Interesse an Cranachs Werken und dem aufstrebenden Berlin im 16. Jahrhundert scheint ungebrochen, teilte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten am Freitag mit. »Die Besucher staunen über die Fülle prächtiger Originale und begeben sich mit großer Neugierde auf eine Entdeckungsreise in diese nahezu vergessene Epoche der Geschichte Berlins und der Mark Brandenburg«, beobachtete Dr. Elke Anna Werner, Kuratorin der Ausstellung im Schloss Charlottenburg.
Unter den Kurfürsten Joachim I. und Joachim II. hielt die Renaissance Einzug in die Mark Brandenburg. Berlin wurde endgültig Hauptresidenz und erlebte eine erste kulturelle Blüte, erklärt die Stiftung und gibt einen historischen Einblick. In einer Zeit tief greifender religiöser Umbrüche und bedeutender wissenschaftlicher Erkenntnisse trugen die Gemälde des renommierten sächsischen Hofmalers Lucas Cranach d. Ä. und seines Sohnes Lucas Cranach d. J. zusammen mit dem prächtigen Neubau des Berliner Schlosses maßgeblich zum Ansehen der Hohenzollern bei.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts seien die Bilder Cranachs eingehend im Hinblick auf Inhalt und Form, Maltechnik und Entstehungsprozess untersucht worden. Dabei konnten neue Erkenntnisse zur Bildfindung und Arbeitsorganisation der überaus produktiven Cranach-Werkstatt gewonnen werden, heißt es.
Spenden für das kirchliche Kulturerbe
Die St. Marienkirche Berlin-Mitte ergänzt die Ausstellung in Charlottenburg um weitere Aspekte der frühen Stadtgeschichte Berlins. In der Ausstellung erschließe sich ein facettenreiches Bild der frühneuzeitlichen Residenz- und Bürgerstadt Berlin, das angesichts der zahlreichen Veränderungen, Zerstörungen und Umbrüche im heutigen Stadtbild kaum noch zu erahnen sei. »Auch hier stiegen die Besucherzahlen beträchtlich in den letzten zwei Monaten und wir konnten viel positives Feedback vermelden«, berichtet der theologische Referent der St. Marienkirche, Roland Stolte. Anlässlich der Spendenaktion für die neu gegründete »Stiftung Kirchliches Kulturerbe« rechnet er mit zirka 12 000 –bis 13 000 Euro Spendengeldern innerhalb von drei Monaten. Ab dem 1. April 2010 soll die Arbeit der Stiftung, die aus der Erfassung kirchlicher Kunstwerke und Restaurierungsprojekten besteht, beginnen.
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