Wegen S-Bahn sollen weitere Köpfe rollen

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(ND-Kammer). Angesichts der immer dramatischeren Situation bei der S-Bahn mehren sich die Rufe nach weiteren personellen Konsequenzen. Die Grünen forderten gestern neben der Ablösung von S-Bahn-Aufsichtsratschef Hermann Graf von der Schulenburg auch die des Vorstands Personenverkehr der Deutsche Bahn, Ulrich Homburg. Er trage Mitverantwortung für die Sparvorgaben, mit denen er die S-Bahn »zunächst schrottreif« gemacht habe. Dann habe er gezögert, unverzüglich neue Werkstattkapazitäten zu schaffen und das nötige Personal einzustellen, so Claudia Hämmerling und Toni Hofreiter, die verkehrspolitischen Sprecher der Grünen in Abgeordnetenhaus und Bundestag. Der neuerliche Ausfall von 200 S-Bahn-Wagen mache deutlich, dass Homburg die falschen Prioritäten setzt.

Die Bahn hatte den Ausfall der Züge mit den Witterungsbedingungen begründet. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sieht dagegen in der ungenügenden Wartung die Ursache. Die Fahrzeuge der Baureihe 481 seien seit 1997 im Einsatz und würden nicht zum ersten Mal bei Frost und Schnee fahren. Die Antriebsstörungen seien seit Jahren bekannt. Eine umfassende Wintervorbereitung habe aber weder für den letzten Winter, als im Januar tausende Züge ausfielen, noch für diesen stattgefunden. »Wieder einmal hat die S-Bahn ihr Wort nicht gehalten«, so VBB-Chef Hans-Werner Franz.

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