Wer hat noch Angst vor Karlheinz Schreiber?

Heute beginnt der Prozess gegen den Waffenschieber, der die Union mit Schwarzgeld versorgte

Gegen Karlheinz Schreiber, von Beruf »Lobbyist« beginnt am Montag der lange erwartete Prozess in Augsburg. Ihm wird Steuerhinterziehung und Beihilfe zum Betrug vorgeworfen.

Welch harmlose Anschuldigung. Immerhin ist er eine Schlüsselfigur in der Affäre um schwarze Kassen, der CDU. Damit sollte eigentlich eine ganze politische Ära vor Gericht stehe. Doch wen interessiert das noch, wen kann Schreiber mit seinem Wissen noch verängstigen?

Zehn Jahre hat Schreiber in seinem Fluchtland Kanada gegen die Auslieferung gekämpft. Mit zum Teil absonderlichen Argumenten. Und mit manch hilfreichen Freunden an seiner Seite, die ihn überall, doch keinesfalls in Deutschland sehen wollten. Am Ende hatte Reinhard Nemetz Erfolg.

Der leitende Oberstaatsanwalt in dem heute beginnenden Verfahren gegen Karlheinz Schreiber gibt sich betont sachlich. Oder ist er einfach nur sauer und verbirgt das Gefühl der Ohnmacht so gut? Schließlich ist die Anklage nicht der große Wurf, es werden Kleinigkeiten verhandelt. Der inzwischen knapp 76-Jährige muss sich wegen Steuerhinterziehung und Beihilfe zum Betrug verantworten. Er soll als Vermit...


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