Armut verfolgt bis ins Grab
Immer mehr Alg-II-Empfänger und Geringverdiener können sich Bestattungen nicht leisten
Von Ulrike von Leszczynski, dpa
Die Armut verfolgt die Berliner bis ins Grab. Immer mehr ALG-II-Empfänger und Geringverdiener können die Beerdigungen ihrer nächsten Angehörigen nicht mehr bezahlen und beantragen eine Sozialbestattung. Denn dann begleicht das Land Berlin die Rechnung. Vom Jahr 2001 bis 2009 haben sich die Ausgaben für Sozialbestattungen allein im Bezirk Mitte fast vervierfacht – auf mehr als eine halbe Million Euro. Im Jahr gibt Berlin inzwischen rund drei Millionen Euro aus, damit Angehörige ihre Toten würdig unter die Erde bringen können.
»Die Tendenz zu Sozialbestattungen ist deutlich gestiegen«, sagt Rüdiger Kußerow, Obermeister der Bestatterinnung Berlin-Brandenburg. Es wundert ihn nicht. 2004 sei das Sterbegeld der Krankenkassen weggefallen. Viele Berliner hätten sich seitdem nicht versichert, um für ihre Beerdigungskosten vorzusorgen. »Die Leute können sich das einfach nicht mehr leisten«, sagt Kußerow. »Es g...
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