Schweden hält hohe Hilfe aufrecht

  • Lesedauer: 2 Min.

Von Jennie Lorentsson, Stockholm (IPS)

Trotz der Weltwirtschaftskrise will Schweden die Höhe seiner Entwicklungshilfe von derzeit ein Prozent seines Bruttonationaleinkommens (BNE) beibehalten. Die Zuwendungen des skandinavischen Landes übersteigen damit die Forderungen der Vereinten Nationen von 0,7 Prozent. »Wir sind wahrscheinlich das einzige Geberland der Welt, das seine Ausgaben für die Entwicklungshilfe nicht senkt«, sagte die schwedische Entwicklungsministerin Gunilla Carlsson in einem Gespräch mit IPS.

In absoluten Zahlen ist die Entwicklungshilfe Schwedens immer weiter gestiegen. Während sie 2007 noch bei 4,3 Milliarden US-Dollar lag, waren es 2008 4,7 Milliarden. Die Zahlen für 2009 sind noch nicht bekannt, werden allerdings auf etwa die gleiche Höhe wie im Jahr zuvor geschätzt. Nach Aussagen der Entwicklungsministerin will sich Schweden 2010 auf humanitäre Hilfe insbesondere in Afrika fokussieren. »Wir unterstützen vordergründig multilaterale Organisationen in der Entwicklungszusammenarbeit, weil wir der Meinung sind, dass sie am besten die Menschen erreichen können, die die Hilfe am dringendsten brauchen«, erklärte Carlsson. Um die Millenniumsziele der Vereinten Nationen zu erreichen, müssten alle Geberländer an einem Strang ziehen, so Carlsson. »Die Europäische Union als größter Geber trägt natürlich eine besondere Verantwortung«, sagte die Ministerin.

Nach jüngsten Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung lag die deutsche Quote 2008 bei 0,38 Prozent des BNE und damit auf Platz 14 von 22 Geberstaaten weltweit. Im Vergleich mit den übrigen EU-Ländern haben nur Portugal, Italien und Griechenland der Entwicklungszusammenarbeit einen geringeren Satz eingeräumt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.