Charme statt Inhalt

Ehemalige Weinkönigin will für CDU Rheinland-Pfalz zurückerobern

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wenn die rheinland-pfälzische CDU bei einem Landesparteitag im April Julia Klöckner zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl Anfang 2011 kürt, wird im Land zwischen Elsaß und Bonn faktisch der Wahlkampf beginnen. Mit der 37-jährigen ehemaligen Deutschen Weinkönigin als Galionsfigur und Gegenpol zu Regierungschef Kurt Beck (SPD) macht sich die Landes-CDU derzeit Hoffnungen, nach 20 Jahren auf der Oppositionsbank wieder das Regiment in der Mainzer Staatskanzlei übernehmen zu können.

... und Herausforderin Julia Klöckner
... und Herausforderin Julia Klöckner

Die Landes-SPD, die 2006 im einstigen CDU- und Helmut Kohl-Land unverhofft die absolute Landtagsmehrheit holte, betrachtet die Personalie Klöckner mit gemischten Gefühlen. Beck (60), der seit seiner handstreichartigen Entfernung vom SPD-Bundesvorsitz seit September 2008 wieder voll dem Land und der Landespartei zur Verfügung steht, ist immerhin seit 1994 Regierungschef und damit mit Abstand der dienstälteste Ministerpräsident der Republik. Die CDU dürfte mit Klöckners Gesicht versuchen, den Wunsch nach einem Generationswechsel zu wecken.

Einen Vorgeschmack erlebten die Sozialdemokraten im Bundestagswahlkreis 202 (Bad Kreuznach), den SPD-Kandidaten seit 1957 immer direkt gewonnen hatten. Hier schuf sich der 1977 verstorbene legendäre Wilhelm Dröscher, Ex-Kommunist, SPD-Landeschef und Schatzmeister der Bundes-SPD, eine uneinnehmare Bastion. 2005 nahm Klöckner überraschend erstmals dem SPD-Platzhirsch und Parlamentarischen Staatssekretär ...


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