»Delegierung« war falscher Weg
Paris holt sich Hoheit über die Wasserversorgung zurück
In vielen französischen Städten läuft die Wasserversorgung über private Dienstleister. Hohe Preise und mangelnde Wartung lassen nun umdenken. Auch Paris kümmert sich wieder selbst um das lebenswichtige Nass.
Paris holt sich die Hoheit über die städtische Wasserversorgung zurück: Ausgelaufene Verträge mit Privatkonzernen werden nicht erneuert. Das hat der Stadtrat, in dem die Sozialisten – unterstützt durch die Grünen und die Kommunisten – dominieren, Ende 2009 entschieden. Seit 1985 hatten Trinkwasserversorgung und Abwasseraufbereitung in den Händen von Eau de Paris gelegen, einer Tochtergesellschaft der beiden führenden Umwelt-Service-Konzerne. Dabei waren Veolia (ehemals Générale des Eaux) für die Stadthälfte rechts und Suez (ehemals Lyonnaise des Eaux) für den Teil links der Seine zuständig.
Der Vertrag darüber war seinerzeit mit dem rechten Bürgermeister und späteren Staatspräsidenten Jacques Chirac ausgehandelt worden. Von dem wurde später bekannt, dass er sich von Unternehmen große Geschäfte mit der Stadt durch illegale Spenden in die Schwarze Kasse seiner Partei RPR vergüten ließ. Ob das auch beim Pariser Wasser der Fall...
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