Fressen, Liebe, Kampf
Wieder in der Komischen Oper Berlin: »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«
Groß ist die Bosheit der Welt. Wo der Mensch auch steht, es geht um Geld. Gib acht darauf! Denn Geld zu erringen, ist größer als die Liebe. Hast du aber keines, so kennen die Leute dich nicht mehr. Du musst dich beugen, kannst du nicht bezahlen und kommst vors Gericht. Dem stellt das Geld die großen Zeugen. Und bald stehst du unterm Galgen. Denn Geld ist Wahrheit. Geld ist Heldentum. So fabuliert, frei nach Brecht, die Oper »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«.
Fraglos, das bissige, Schmutz aufwirbelnde Stück ist so aktuell, als stamme die Konstruktion aus den Büros der Banken selbst. Die Oper hatte Ende 1930 in Berlin Premiere. Deutschnationale und Nazis hetzten derart gegen sie, dass sie abgesetzt werden musste. Solche Skandale passierten seither nicht wieder. In den siebziger Jahren schuf Joachim Herz eine »Mahagonny«-Version für das Musiktheater. Am selben Haus in der Behrenstraße. Das Ergebnis ließ sich sehen. Hören ohnehin, da...
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