Zwischen Matschie und Ypsilanti
Hannelore Kraft, Chefin der NRW-SPD, fürchtet die »Kraftilanti«-Falle – und tappt genau deswegen hinein
Nach dem Urnengang am 9. Mai könnte es für eine rot-rot-grüne Mehrheit an Rhein und Ruhr reichen. Doch die Sozialdemokratie verweigert eine klare Aussage über ihre einzige realistische Koalitions-Option.
Gebetsmühlenartig wiederholt Hannelore Kraft ihr Credo: »Wir suchen die Auseinandersetzung mit der LINKEN, nicht die Zusammenarbeit!« Von dieser Sprachregelung weicht die Partei- und Fraktionschefin der NRW-SPD keinen Deut ab. Wird die sozialdemokratische Spitzenkandidatin also gegebenenfalls darauf verzichten, sich nach der Landtagswahl im Mai 2010 zur Ministerpräsidentin küren zu lassen? Oder wird sie doch auf die Stimmen der LINKEN setzen, wenn es gilt, das Ruder im bevölkerungsreichsten Bundesland zu übernehmen?
Eine Agentur-Meldung gab der Debatte am Wochenanfang neuen Auftrieb: »Linkspartei setzt auf Rot-Rot-Grün in NRW«, war da überraschenderweise über den als fundamentalistisch geltenden Landesverband zu lesen. Landessprecher Wolfgang Zimmermann erklärte gegenüber Neues Deutschland, er sei im Wortlaut falsch wiedergegeben worden. Die LINKE NRW wolle einen grundlegenden Politikwechsel und werde keine Regierung unterstützen, die ...
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