Schwere Schlappe für Obama
Wahlniederlage in Massachusetts gefährdet Gesundheitsreform des USA-Präsidenten
Der Blitzbesuch am Wochenende, mit dem USA-Präsident Barack Obama die Stammwähler und die Unabhängigen im Bundesstaat Massachusetts zur Wahl mobilisieren wollte, half nichts. Ausgerechnet am ersten Jahrestag seiner Amtsübernahme musste er am Mittwoch die Schlagzeilen über seine bisher ärgste politische Niederlage lesen. Die Demokraten verloren in einer Nachwahl den Sitz des verstorbenen Senators Edward Kennedy und ihre strategische Mehrheit im Washingtoner Senat.
Der Republikaner-Sieg sei eine »Erschütterung für die Demokraten«, so die gestrige Hauptschlagzeile in der »New York Times«. Der landesweit unbekannte Scott Brown hatte bei der Wahl zum frei gewordenen Senatssitz von Massachusetts 52 Prozent der Stimmen erhalten, seine Gegnerin Martha Coakley, die lange als Favoritin galt, nur 47 Prozent. Damit ist die Vorherrschaft der Präsidentenpartei in ihrer nordöstlichen Hochburg gebrochen.Senator Edward Kennedy hatte bis zu seinem Tod im Vorjahr das Erbe der Familiendynastie 47 Jahre lang hochgehalten. Er galt in Sachen sozialdemokratische Reformen als »Löwe« und war einer der ersten aus dem Establishment der Demokraten, die Barack Obama gegen seine parteiinterne Konkurrentin Hillary Clinton unterstützt hatten.
Dass das liberale Massachusetts nun im Washingtoner Oberhaus vom demokratischen Senator John Kerry und von einem Republikaner vertreten wird, hat Folgen, die w...
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