Während Polens »Elite« tanzt ...

Schagabtausch in Politik und Medien

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Unter der dicken Schneedecke gefror auch die Politik in Polen. Jene, die vom Volk dafür bezahlt werden, dem Gemeinwohl zu dienen, bleiben konsequent mit sich selbst beschäftigt – und zwar im Vorwahlkampf zwischen der regierenden Bürgerplattform (PO) und der oppositionellen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS).

Die elektronischen wie die gedruckten Medien haben sich dem Niveau des politischen Schlagabtausches brav angepasst. Polens erstes Fernsehprogramm steht auf der Seite der Gebrüder Kaczynski. Lech will im Herbst eine zweite Amtsperiode als Staatspräsident antreten, sein Bruder Jaroslaw will als PiS-Führer mit einem neuen Verfassungsentwurf im nächsten Jahr die IV. Republik ins Leben rufen. Das zweite Programm versucht aus quasi-linker Sicht »objektiv« kritisch der PO behilflich zu sein. Die »Gazeta Wyborcza« steht als Flaggschiff der PO im Kampf gegen die »Rzeczpospolita«, die eindeutig für die PiS fährt. Im Rudel der anderen Tageblätter kreuzen einige mal so, mal anders und füttern das Publikum mit Sensationen aus Verhören in vier parlamentarischen Sonderausschüssen, die allerdings die Korruptionsfälle, die sie untersuchen sollen, weniger erhellen als verdunkeln.

Kürzlich gab es jedoch ein Ereignis, das zeigen sollte, wie »überparteilich...


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