Hoffnung auf baldigen Minderheitenschutz
Zwei Jubilare, eine Feier: Die PDS wurde vor zwanzig, die WASG vor fünf Jahren gegründet
Zum Schluss gab die Sängerin und Schauspielerin Gina Pietsch den versammelten Vorständen Brechts »Lob des Zweifels« mit auf den Weg: »Du, der du ein Führer bist, vergiß nicht, / Dass du es bist, weil Du an Führern gezweifelt hast. / So gestatte den Geführten / Zu zweifeln!«
Keinen Zweifel hatten die Anwesenden am Freitagabend immerhin am bisherigen Erfolg ihres gemeinsamen Projekts: Die LINKE hatte die Gründungsvorstände von PDS und WASG – soweit sie noch links aktiv sind – eingeladen, um die Gründung der PDS vor zwanzig (16. /17. Dezember 1989) und die der WASG vor fünf Jahren (22. Januar 2005) zu feiern, vor allem aber die spätere Fusion beider Parteien.
Die stellvertretenden Parteivorsitzenden Katja Kipping und Klaus Ernst sowie der Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi ließen im neuen Luxemburg-Saal des Karl-Liebknecht-Hauses in Berlin noch einmal die Stationen ihrer zunächst getrennten, dann gemeinsamen Organisationsgeschichte Revue passieren. Dabei zählten sie nicht nur auf, was in eine nüchterne Chronik passt, sondern erheiterten sich und die Zuhörenden auch mit allerlei Anekdoten. Manches, was in Echtzeit heftig umkämpft war, erschien den Rednern mit heutigem Abstand eher skurril: etwa die ...
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