Keine Perspektive für Linke?

»Phase 2« widmet sich Kritik an der DDR

Gedacht als intellektueller Kontrapunkt zu den staatlichen Jubelfeierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerdurchbruches widmet sich die Zeitschrift »Phase 2« aus Leipzig in ihrer jüngsten Ausgabe dem Schwerpunkt, welche Bedeutung die DDR »für die Kritik der Linken« besitzt.

Keineswegs selbstverständlich sei es, so schreibt die Redaktion im Editorial, »das Ende der DDR als eine Zäsur zu verstehen, nach der es sich lohnt, erneut über linke Emanzipations- und Gesellschaftskonzepte nachzudenken«. Dabei sei es doch gerade »die Geschichte des historischen Kommunismus« die dem Projekt der Emanzipation »jenes Vermittlungsproblem eingebracht« habe, mit dem man sich heute herumschlage. Eine linke Positionierung zur DDR scheine »schwerzufallen«, gibt sich die Zeitschriftenredaktion überzeugt, die Geschichte des »zweiten postnazistischen Staates« stelle »bohrende Fragen an ein linkes Selbstverständnis«. Festzustellen sei, dass »der von oben autoritär installierte Antifaschismus« letztlich keine »Verankerung antifaschistischer Grundsätze im Bewusstsein der Menschen« habe erreichen können.

Zwiespältiger Antifaschismus

Von den vorgestellten sechs Beiträgen formuliert die Zeithistorikerin Renate Hürtgen am deutlichst...


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