Polens neun kleine Brüderlein

Die »Rechtsstaatlichkeit« der Geheimen

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Seit vor zwei Jahrzehnten in Polen mit der Errichtung eines »demokratischen Rechtsstaates« begonnen wurde, gibt es den Orwellschen Großen Bruder nicht mehr. An dessen Stelle wuchs eine Hydra mit neun Geheimdiensten, die das Volk beäugen, belauschen und auf ihre Weise beherrschen.

Zu den Nachkommen besagten Großen Bruders gehören Spezialdienste der Polizei, die Agentur Innere Sicherheit (ABW), das Zentrale Antikorruptionsbüro (CBA), die Agentur für militärische Aufklärung, der militärische Abschirmdienst, Sondereinheiten der Gendarmerie, des Grenzschutzes und des Finanzministeriums. Da die diese Dienste drei verschiedenen Ressorts unterstehen, gibt es im Amt des Premiers einen Bevollmächtigten zur Koordinierung der einzelnen »Hydraglieder«. Nicht zu vergessen ist das Büro Innere Sicherheit beim Staatspräsidenten. Und schließlich die vielen privaten »Security«-Firmen und die »ideologisch-politische« Überwachung durch das Institut des Nationalen Gedenkens (IPN).

Bei so viel Pluralismus der Aufpasser – schrieb Piotr Pytlakowski in der »Polityka« &nd...


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