S-Bahn: »Ohne Erfolgsgarantie«
(ND-Kammer). Die Ankündigung der Bahn, die S-Bahn-Fahrgäste mit 70 Millionen Euro zu entschädigen, hat ein unterschiedliches Echo gefunden. Mit der Regelung habe der Konzern Verantwortung für ein selbstverschuldetes Problem übernommen, so der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Dies sei ein gutes Signal, im Bahnkonzern müssten aber noch dringend strukturelle Entscheidungen getroffen werden, damit sich das Desaster nicht wiederholt. Auch der Fahrgastverband IGEB begrüßte die Entschädigung, es fehle jedoch eine konzeptionelle Aussage, wie mit dem Wagenmangel umgegangen werden soll.
Für die Grünen ist die Entschuldigungsgeste »nur ein Tropfen auf den heißen Stein«. Es gebe immer noch keinen Aktionsplan zur Bewältigung der Krise. Die CDU begrüßte die Entschädigung, sie komme aber zu spät. Der Regierende Bürgermeister habe es zudem nicht vermocht, von der Bahn eine Erfolgsgarantie zu erwirken.
Die Gewerkschaft Transnet und die Verkehrsgewerkschaft GDBA kritisierten erneut die vom Senat anvisierte Teilausschreibung der S-Bahn. Es habe keinen Sinn, ein im Kern funktionierendes System auseinanderzureißen und es bleibe schleierhaft, worin dabei die Verbesserung für die Kunden liegen soll. Rot-Rot würde damit die Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge vorantreiben.
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