Jobcenter unter einem Dach
In Neukölln ist die Behörde ab sofort im Kindl-Boulevard konzentriert / Nicht jeder ist davon begeistert
»Hallo, wissen Sie, wo das Jobcenter ist?« Die junge Migrantin hat sich verirrt. Kaum verwunderlich, denn der Weg vom nahegelegenen U-Bahnhof Boddinstraße in Berlin-Neukölln ist nicht ausgeschildert und der direkte Weg durch die Kindl-Passage ist quasi versperrt, weil die ALG-II-Bezieher eine Rolltreppe nicht benutzen dürfen, da es zu Stauungen im Eingangsbereich kommen könnte. Zur Sicherheit laufen die Bänder auch nur noch abwärts, eine Benutzung ist also ausgeschlossen.
Seit dem 26. Januar gibt es in Neukölln nicht mehr fünf Standorte, an denen das lokale Jobcenter – immerhin das achtgrößte der Republik – untergebracht ist, sondern nur noch einen. Ein logistischer und organisatorischer Kraftakt: »8000 Möbel, 4000 Umzugskartons sowie 4,5 Kilometer Akten mussten innerhalb von zehn Tagen transportiert werden«, berichtet David Wingert, der stellvertretende Geschäftsführer des Jobcenters Neukölln. Doch ein Aufwand, der sich sow...
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