Mehr Migranten braucht das Land

Bericht der Bundesregierung zählt mehr Aus- als Einwanderer

Nach den ersten 100 Tagen der schwarz-gelben Koalition hat der Sachverständigenrat für Migration eine gespaltene Bilanz der Arbeit der Bundesregierung gezogen. Diese billigte am Mittwoch den neuen Migrationsbericht, nach dem die Einwanderung auf niedrigem Niveau verharrt.

Berlin (epd/dpa/ND). Laut dem neuen Migrationsbericht der Bundesregierung kamen im Jahr 2008 gut 682 000 Menschen nach Deutschland – ähnlich viele wie in den beiden Vorjahren. Noch in der ersten Hälfte der 90er Jahre waren jährlich mehr als eine Million Zuwanderer registriert worden. Gleichzeitig gab es 2008 fast 738 000 Fortzüge aus Deutschland – so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Diese Zahl ist nach Angaben der Statistiker allerdings wenig aussagekräftig: Zahlreiche Abmeldungen seien auf eine bundesweite Bereinigung der Melderegister zurückzuführen.

Von den ausländischen Zuwanderern kamen fast drei Viertel aus Europa, vor allem aus den EU-Staaten. Die größte Gruppe mit rund 120 000 Zuzüglern stellten die Polen, gefolgt von Rumänen, Türken und Ungarn. Gleichzeitig wanderten auch mehr als 108 000 Deutsche in die Bundesrepublik ein. Dabei handelte es sich vorwiegend um zurückgekehrte Auswanderer. Die 4362 Spätaussiedle...


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