Die Schonfrist ist vorbei
Christlich-liberales Aushängeschild kann das Bild der Regierung bisher nicht schönen
Als Christlich-Liberale wollen sie bezeichnet werden, nicht »Schwarz-Gelb« sein. Die Sprachregelung ist von der Koalition aus Union und FDP eigens abgesprochen, um ihrem Bild in der Öffentlichkeit etwas mehr Tiefe zu verleihen. Doch ob das Land ihren Wünschen folgt, ist offen. In den ersten 100 Tagen ist das Vertrauensverhältnis nicht enger geworden.
Es gehe der Regierung darum, »das Wachstum, das zarte Pflänzchen Wachstum, das wir jetzt haben, zu beleben und zu kräftigen«. Mit diesen Worten beschrieb Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch selbst die Absichten der schwarz-gelben Koalition. Eine Art Selbstbeschreibung, denn die Koalition ist derzeit in der öffentlichen Wahrnehmung auch kaum mehr als das: ein Pflänzchen, eher mickrig als vielversprechend.
Was auch immer – christlich-liberale oder Tigerentenkoalition – die Regierungsmannschaft bietet kein harmonisches Bild. Das liegt ein wenig an dem poltrigen Einstieg der in langen Oppositionszeiten ausgehungerten FDP in die Regierung. Ein wenig liegt es aber auch an der Zwiespältigkeit der Union, die nun angeblich auf ihren Wunschpartner gestoßen ist, alle gegenwärtigen Entscheidungen aber auch als Fortsetzung ihrer Politik der Jahre in der Großen Koalition definieren muss, um nicht selbst Schaden zu nehmen. Profilier...
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