Datenflucht nach Frankreich

Regierung in Paris will für Steuersünder-CD nichts bezahlt haben

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Wirbel um die CD mit den Daten tausender Steuerflüchtlinge sorgt in ganz Europa für Ärger. Frankreich gab die Daten nun an die Schweiz – aus Angst vor dem Scheitern eines bilateralen Abkommens.

Frankreich hat für eine CD mit den Namen und den Angaben über die Konten ausländischer Steuerflüchtlinge bei der Schweizer Bank HSBC – möglicherweise dieselbe, die dem deutschen Fiskus jetzt 2,5 Millionen Euro wert ist – nichts bezahlt. Das jedenfalls behauptet Finanzstaatssekretär Eric Woerth und darauf pocht auch Hervé Falciani, der mit den Daten nach Frankreich geflüchtete Ex-HSBC-Mitarbeiter. Er behauptet den Medien gegenüber, dass er einzig als verantwortungsbewusster und über den Betrug am Staat empörter Bürger gehandelt habe. Doch dass er kein Geld verlangt und bekommen hat, nimmt ihm keiner ab. Nach Südfrankreich setzte er sich im Dezember 2008 ab, nachdem er in der Schweiz von seiner bevorstehenden Verhaftung erfahren hatte – die Bank habe ihn des Sammelns vertraulicher Informationen verdächtigt.

Tatsächlich hatte Falciani schon ein Jahr zuvor Kontakt zur französischen Steuerfahndung aufgenommen und Material ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -