Tacheles
Subventionen gegen Künstler
(ND-Riegel). Vertreter des von Zwangsversteigerung bedrohten Kunsthauses Tacheles haben gestern auf Einladung der Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft 70 000 Unterschriften von Unterstützern übergeben. Eigentlicher Adressat ist die HSH Nordbank, die Gläubiger der Fundus-Gruppe ist. Ihr gehört das Gelände an der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte, auf dem sich das seit 1989 von Künstlern verwaltete Zentrum befindet. Anvisierte Treffen mit Hamburgs Regierendem Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und Nordbank-Vorstand Jens Nonnenmacher kamen nicht zustande.
Die Hamburger Linksfraktion wird nun einen Antrag stellen, der den Senat auffordert, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das weltberühmte Kunsthaus zu erhalten. »Schließlich ist die Nordbank gerade mit Milliarden Euro aus der öffentlichen Hand unterstützt worden«, erklärte Fraktionssprecher Martin Bialluch.
In einem Offenen Brief an von Beust tritt das Kunsthaus dem Standpunkt der Nordbank entgegen, das Tacheles-Gelände könne nur als Ganzes verkauft werden. Auch ein betriebswirtschaftliches Missverhältnis beschreibt das Schriftstück: »Eine hoch subventionierte Landesbank zerstört einen – seit vielen Jahren nicht mit Steuermitteln geförderten – gemeinnützigen Verein.«
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