Land unter in Berlin
Eisschmelze gefährlich für Mensch und Umwelt
(dpa). Berlin gleicht derzeit Finnland – dem Land der tausend Seen. Vor allem an Straßenkreuzungen und in den vielen Schlaglöchern der Hauptstadt sammelt sich Schmelzwasser. Auch Gehwege und Seitenstraßen sind an vielen Stellen überflutet. Schnee- und Eisschmelze sind gefährlich für die Umwelt, aber auch für die Gesundheit der Hauptstädter, sagen Experten. Die Rettungskräfte verzeichnen vermehrt Unfälle wegen rutschiger Gehwege, wie ein Sprecher des Universitätsklinikums Benjamin Franklin sagte.
Als hochgradig gefährlich bezeichnete auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) die derzeitigen Straßenverhältnisse in der Hauptstadt – ohne Aussicht auf Besserung. Weil geschmolzenes Wasser auf dem gefrorenen Untergrund nicht versickern könne, bilde sich bei kalten Nachttemperaturen immer neues Eis.
»Drei Tage mildes Wetter reichen nicht, um die Situation zu bessern«, sagte Carmen Schultze vom BUND Berlin. Sollten Eis und Schnee doch endgültig abschmelzen, fürchtet sie Gefahren für die Umwelt. Durch das vielfach angewendete Streusalz sinke die Qualität der Berliner Gewässer. Auch die Pflanzenwelt leide unter dem für sie giftigen Salz. Pflanzen, Bäume und Sträucher würden schlechter mit Wasser versorgt.
Abschmelzendes Eis hielt auch die Berliner Feuerwehr in Atem. Knapp 50 Mal rückten die Helfer bis gestern Mittag aus, um Dächer frei zu räumen und Fußgänger vor herabstürzenden Eis- und Schneebrocken zu bewahren, sagte ein Sprecher. Verletzt habe sich aber bisher niemand.
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