Träume, mit dem Herzen gemalt
Die Malerei Haitis – geprägt von Hoffnung, Kampfesmut und Freude am Leben
Wer von Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik im Osten der Insel Hispanola, in die westlich gelegene Republik Haiti fliegt, sieht vom Flugzeug aus nicht nur Trümmerlandschaften, sondern kann auch die Grenze sofort erkennen. Dort, wo keine Bäume mehr auf den Hügeln wachsen, beginnt Haiti. Dieser langsame ökologische Kollaps ist das Thema des Malers Jean Latiné aus Cap-Haitien im nördlichen Haiti. Damit sie den Unterhalt für die Familien bestreiten können, fällen die Kleinbauern seit Jahrzehnten sogar schon armdicke Bäume, um Holzkohle zu produzieren. Diese oft einzige Einnahmequelle sichert nur für kurze Zeit die Existenz. Der Tropenregen schwemmt den fruchtbaren Boden in die Täler. Später können sich die Kinder der Kleinbauern in den Bergen nicht mehr von den Erträgen aus ihrem kleinen Fleckchen Land ernähren. Eine Landflucht ist die Folge. In den Städten erwartet sie das Elend der Wellblechhütten ohne Strom, Wasse...
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