Menschenrechte ins Spiel bringen

Verbände: Spielwarenhersteller müssen weltweit fair produzieren

Nürnberg ist das deutsche Mekka für Spielwaren. Die internationale Spielzeugindustrie gibt sich hier alljährlich ein Stelldichein, das Spielzeugmuseum informiert über die Highlights von gestern und die Entwicklung der Branche. Die lässt weltweit produzieren und der Preis ist das oberste Kriterium, kritisieren Entwicklungsorganisationen wie Misereor. Sie appellieren anlässlich der diesjährigen Messe an Verbraucher und Industrie, für faire Arbeitsbedingungen zu sorgen.

Die Schlagzeilen über hochgiftige Bleianstriche bei Spielzeug aus China sind den Auftraggebern und Herstellern weltweit ein Gräuel. Und auch andere teilweise hochgiftige Stoffe finden sich in den heiß geliebten Begleitern der Kleinsten: Erst am Donnerstag warnte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wieder einmal vor hormonell wirksamen Stoffen wie Weichmachern und Flammschutzmitteln im Spielzeug.

Doch Gesundheitsgefahren sind nur ein Problem, das der Branche schlechte Schlagzeilen beschert. Das andere sind die fragwürdigen Produktionsstandards, die der Leitlinie »Geiz ist geil« folgen. Dieser Slogan aber hat ausgedient, so Josef Sayer, Hauptgeschäftsführer des bischöflichen Hilfswerks Misereor. »Ich bin mir sicher: Die Menschen wollen sinnvolles, ungefährliches und unter menschenwürdigen Bedingungen hergestelltes Spielzeug kaufen.«

Der Appell an den bewussten Verbraucher richtet sich auch an die staatlichen Einkäufer....


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