Leidvolles Schächten unter EU-Aufsicht

In der spanischen Exklave Ceuta wird der Schlachttierschutz missachtet. Tierschützer dringen auf Einhaltung von islamischen und EU-Vorschriften.

  • Michael Scheuermann
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

In der spanischen Exklave Ceuta soll die muslimische Schächtpraxis dem EU-Recht angepasst werden. Nach einem ersten Treffen sollen Tierschützer der Stadtverwaltung Verbesserungsvorschläge unterbreiten. Bis Ende Februar wollen sie dazu ein gemeinsames Papier vorlegen.

In einem Schlachtzelt an der  Avenida  Madrid in  Ceuta:  geschächtet und ausgenommen  unter den Augen der  Artgenossen  Foto:  Scheuermann
In einem Schlachtzelt an der Avenida Madrid in Ceuta: geschächtet und ausgenommen unter den Augen der Artgenossen Foto: Scheuermann

Nach der Morgenpredigt zum muslimischen Opferfest Id al-Adha beginnt auch in Ceuta das traditionelle Schächtritual. Die Familie, Gäste und vor allem Bedürftige profitieren vom feiertäglichen Fleischsegen. Weltweit wird dafür Millionen von Schafen, Ziegen und Rindern durch Kehlschnitt ein jähes Ende bereitet. Der religiöse Brauch sieht aber auch vor, ganz im Einklang mit EU-Vorschriften, dass der Tod schnell und schmerzlos eintritt. Nicht so in den beiden spanischen EU-Exklaven Ceuta und Melilla an der marokkanischen Küste, wie Julia Havenstein von der internationalen Tierschutzorganisation Animals Angels herausfand. Jedes Jahr müssen dort Tausende von Opfertieren unnötig leiden, weil sie unvorschriftsmäßig transportiert und die Schächtungen ohne Fachkenntnisse durchgeführt werden.

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