Schläger hat fast nichts zu befürchten

In Hamburg half ein Video, Ermittlungen in einem Fall von Polizeigewalt wieder anzuschieben

  • Folke Havekost, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das Video eines Polizeieinsatzes auf der Reeperbahn, das die Hamburger LINKE in der vergangenen Woche öffentlich machte, sorgt für Aufsehen in der Hansestadt. Die sichtbare Gewalt der Einsatzkräfte führt nun zu neuen Ermittlungen gegen Polizisten. Der Verdacht auf Vertuschung bleibt.

Die Bilder, die in Hamburg zur Zeit für Aufregung und eine Debatte über Polizeigewalt sorgen, stammen vom August 2008 und zeigen, wie der Oldenburger Softwaredesigner Daniel Z. von drei Polizisten auf dem Gehwegboden festgehalten wird. Ein weiterer Polizist nähert sich und schlägt mehrfach auf den damals 18-Jährigen ein, der sich auf einem Stadtteilrundgang durch St. Pauli anlässlich des Klimacamps 2008 befand. Auch ein Schlag auf den Kopf ist im 65 Sekunden langen Video zu sehen. Der Zugführer beobachtet den Vorfall aus der Distanz. Während die Hamburgische Bürgerschaft schon kurz darauf über die Szenen diskutierte, nahm die Staatsanwaltschaft erst neun Monate später, im Mai 2009 ihre Ermittlungen auf. Auf eine Nachfrage der LINKEN Ende 2009 beim Senat hieß es zunächst, dass der schlagende Polizist nicht ermittelt werden konnte. Daraufhin entschloss sich die Fraktion, die Bilder ins Internet zu stellen. »Hamburg hat einen handfesten P...


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