Projekte sollen Stolz der Franzosen stärken
Debatte trifft auf wachsende Ablehnung
Paris (dpa/ND). Nach rund dreimonatiger Debatte über die nationale Identität präsentierte die Regierung in Paris Vorschläge zur Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls.
Zu den Vorschlägen gehören neben den Projekten für die Jugend auch Maßnahmen zum Umgang mit Ausländern, die die französische Staatsbürgerschaft wollen. Migranten soll besser beigebracht werden, die Werte der Republik wie Geschlechtergleichheit zu respektieren. Auch den Sprachunterricht will die Regierung intensivieren. Ziel sei es, die nationale Einheit und den Stolz, Franzose zu sein, zu stärken, betonte Premierminister François Fillon. Die vom Ministerium für Einwanderung und Nationale Identität geleitete Debatte sorgt seit Wochen für heftige Diskussionen in Frankreich. Die Opposition lehnt sie als Ablenkungsmanöver vor der Regionalwahl im Frühjahr ab. Die Diskussion dreht sich bislang vor allem um den Islam und hat der rechtsradikalen Nationalen Front unverhofft eine Bühne verschafft. Auch viele Franzosen lehnen die Diskussion mittlerweile ab.
Mit der Vertiefung der Debatte soll in den kommenden Monaten dennoch eine Kommission beauftragt werden. Dem Gremium werden unter anderen Abgeordnete, Intellektuelle und Historiker angehören. Präsident Nicolas Sarkozy wird sich nach Regierungsangaben im April zu dem Thema äußern.
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