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Gibt es linken Antisemitismus?
Israel, der Nahostkonflikt und wir – Wolfgang Gehrcke fordert begriffliche Klarheit
Der sperrige Titel, den die Autoren gewählt haben, lässt erahnen, wie schwierig es ihnen selbst erschienen sein mag, schlüssige Erklärungen für das Komplizierte in dieser Dreiecksgeschichte zu finden. Und es ist jüngst nicht leichter geworden zu beantworten, wofür die deutsche Linke steht. Das gilt auch hinsichtlich ihres Verhältnisses zum Nahostkonflikt, zu Arabern und Israelis, zu Palästinensern und Juden. Das Thema ist beladen von Geschichte und Schuld, deutscher Schuld. Das produziert – zurecht – größere Sensibilitäten als auf anderen Feldern, aber auch Missverständnisse. Gelegentlich werden diese auch wider besseres Wissen herbeigeführt.
Wolfgang Gehrcke, der Autor des vorliegenden Buchs, wird sich gewiss daran erinnern, dass ihm vor ein paar Jahren der Vorschlag, von Israel nicht goutierte Palästinenser zu einem Nahostkolloquium seiner Partei nach Berlin einzuladen, als israelfeindlich bis antisemitisch missgedeutet w...
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