Der Müll, die Stadt
Dokumentarfilme im Panorama:
Jardim Gramacho heißt ein Viertel im Norden von Rio de Janeiro. Der Titel von Lucy Walkers dort gedrehtem Dokumentarfilm ist ehrlicher: »Waste Land« (Berlinale-Premiere: am 14.2.). Denn der angebliche »Garten« ist in Wirklichkeit die größte Mülldeponie der Welt und wird »gedüngt« von 7000 Tonnen Müll täglich aus Rio und Umgebung. Wenig einladend sind daher die ersten Bilder des Films, und mancher Kinobesucher mag froh sein, dass ihm wenigstens die zugehörigen Gerüche erspart bleiben – anders als den Tausenden von »catadores«, Müllsammlern, die aus diesem schwankenden Wegwerfgebirge alles irgendwie Verwertbare herausfischen. »Waste Land« delektiert sich nicht an deren Elend, sondern zeigt sie als stolze Überlebenskünstler an einem Ort fern jeder anderen Kunst. Bis sie Vic Muniz kennen lernen, einen in New York lebenden Landsmann und erfolgreichen Künstler, der Verwertbarkeit ganz neu definiert: Er macht den Müll zum Material seine...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.