Die Stadt mit zwei Gesichtern
Vancouvers Einwohner sind gespalten zwischen Olympiabegeisterung und Ärger über verpulverte Milliarden
Kanadas Westküstenmetropole Vancouver gilt als die lebenswerteste Stadt der Welt. So ist es nicht verwunderlich, dass der Olympiatross hier nun 17 Tage lang gastiert, doch nicht alle Einwohner der Stadt freuen sich über den neuen Besucher.
Eine der ersten Personen, auf die die Sportfunktionäre aus aller Welt in Vancouver treffen, ist Rebeca. Die Psychologiestudentin begrüßt die Ankommenden im Olympic Family Hotel mit ihrem freundlichen Lächeln. An die alten Herren vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und den nationalen Verbänden denkt die 19-Jährige aber wahrscheinlich nicht, wenn sie schwärmt, die Spiele seien »eine einmalige Gelegenheit, um neue Menschen kennenzulernen«.
Rebeca ist eine von rund 25 000 »Volunteers«: Freiwillige, die zwei Wochen lang unbezahlt mithelfen, dass die Großstadt an Kanadas Westküste ihren Besuchern in bester Erinnerung bleibt. Die Universität hat Rebeca an das Organisationskomitee vermittelt. Die Studentin aus Brasilien kennt viele Kommilitonen, die es ihr gleichtun. Freiwillige sind rund um die Eröffnungszeremonie im Einsatz, reichen bei Wettkämpfen Wasser, übersetzen oder bieten verirrten Besuchern ihre Dienste an: »Ask me!« Fragen...
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