... dann Totenstille

Milo Rau dokumentiert Nicolae Ceausescus letzte Tage

Thomas Kunze hat in seiner 2001 erschienenen Biographie Nicolae Ceausescus detailliert gezeigt, wie es der halbgebildete Schuster aus der rumänischen Provinz zu einem der kaltblütigsten Diktatoren in der östlichen Hemisphäre nach Stalin bringen konnte. Als Leser blieb einem nur, ungläubig den Kopf schütteln über die Auswüchse an Personenkult, der alles in den Schatten stellte, was man über die Formen an hündischer Verehrung zu wissen glaubte.

Hündische Verehrung darf wörtlich verstanden werden. Denn Ceausescus Hund musste derselbe Respekt gezollt werden wie seinem Herrchen. Stand dem Despoten der Sinn danach, den Dobermann zu sehen, so wurde das von ihm »Genosse Corbu« gerufene Tier in einer schwarzen Limousine und mit Polizeibegleitung wie ein Staatsgast zu Ceausescu gebracht. Und die graue Eminenz in diesem Schreckensregime war Ceausescus Frau. »Elena«, so Milo Rau in der Einleitung zu dem im Verbrecher-Verlag veröffentlichten Band »...


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