- Kultur
- Berlinale 2010
Liebende in einem geteilten Land
Wettbewerb I: »Tuan Yuan« von Wang Quan’an
Der chinesische Autorenfilmer Wang Quan’an wollte immer Filme machen, die etwas mit dem Lebensgefühl seiner Generation zu tun haben. »Lunar Eclipse«, sein erster Spielfilm (Berlinale 2002) tat das im Rückgriff auf die erzählerischen Mittel eines internationalen Kunstkinos: aufgelöste Erzählstrukturen, Doppelgängermotive und ein kunstvoll verunklärtes Verhältnis der Figuren zueinander. Mit »Jing zhe« (Die Geschichte der Ermei), seinem zweiten Film (Berlinale 2004), machte Wang einen Schritt zurück und zwei große Schritte nach vorn und erzählte eine schlichte Geschichte in einem halb sorgfältig choreografierten, halb sichtlich dokumentarischen Stil. Titelheldin: eine Bauerntochter, die vor einer arrangierten Zweckheirat in die Kleinstadt flieht, wieder nur auf männliche Ausbeuter trifft, schließlich die ländliche Knechtschaft der städtischen vorzieht und zurückgeht, um den Mann zu heiraten, für den sie den Rest ihres Lebens schufte...
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