Die Gehässigkeit der Macht

Der Autor arbeitet als freier Medienjournalist und -kritiker in Hamburg.
Der Autor arbeitet als freier Medienjournalist und -kritiker in Hamburg.

Schwer zu sagen, welcher Wesenszug zu so einem Ego führt. Ist es Größenwahn oder Selbstironie, Geltungsbedürfnis oder doch Kultiviertheit? »Bild«-Chef Kai Diekmann hat sich zum Paten kostümiert, ein Gottvater knallbunter Krawallschlagzeilen als schwarzweißer Godfather im Kreise seiner Familia, ein Don Corleone namens Diekmann – Intimfeind qualitativer Presseprinzipien und vorurteilsfreier Zeitungsrecherche.

So eine Fotoserie wäre bei einem Charakter wie seinem, gehetzt von offensiver Eitelkeit und professioneller Hingabe, nicht der Rede wert, stünde sie nicht da, wo es überrascht: Im Internet, genauer: dem Raum der Blogger. Diekmann ist unter die virtuellen Tagebuchschreiber gegangen, jene Schicht Mediennutzer, die ihre Gedanken unablässig ins Internet rühren. In diesem Fall: rührten. Denn www.kaidiekmann.de ist vom Netz und mit ihm die Mafia-Bilder.

Das ist die gute Nachricht. Denn wo auch immer Diekmanns hunderttägiger Online-A...


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