Ein Fenster, offen nach Ost und West
Ehrenbären für Wolfgang Kohlhaase und Hanna Schygulla
Wenn heute und morgen Abend die Goldenen Berlinale-Ehrenbären an den Drehbuchautoren Wolfgang Kohlhaase und die Schauspielerin Hanna Schygulla vergeben werden, ehrt das Festival nicht nur zwei herausragende Persönlichkeiten der Branche. Es verneigt sich auch vor zwei Filmkulturen und anerkennt, dass die langjährige Teilung der deutschen Filmgeschichte wichtige Kinofilme hervorbrachte, die dem Festival Inspirationsquelle waren und ihm das Alleinstellungsmerkmal eines nach Ost wie West offenen Fensters bescherten.
Aufgestoßen wurde dieses Fenster in den 70er Jahren. Nach sorgfältiger Auslüftung vom Mief des »Cinéma de Papa«, wie die jungen Franzosen das gekünstelte Studiokino der 50er und 60er nannten, fanden sich neben den Streifen des Neuen Deutschen Film nun auch Werke aus der DDR im Programm. 1977 nahm das Duo Konrad Wolf/Wolfgang Kohlhaase erstmals an der Berlinale teil. Im Wettbewerb zeigten sie ihr Kriegsdrama »Mama, ich lebe«.
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