Wahl zwischen Pest und Cholera

Russland laviert bei der Lieferung von Luftabwehrsystemen an Iran

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es waren erneut technische Schwierigkeiten, die Moskau am Mittwoch für die Nichterfüllung eines Abkommens mit Iran zur Lieferung von Luftabwehrsystemen des Typs S-300 an Teheran geltend machte.

Die Schwierigkeiten, so jedenfalls zitierte Interfax den Direktor der Nationalen Behörde für militärisch-technische Zusammenarbeit, Alexander Fomin, würden jedoch in Bälde gelöst. Zu Details und möglichen Fristen wollte er sich allerdings nicht äußern.

Die meisten Beobachter hierzulande vermuten dennoch politische Hintergründe: Rücksichten auf Israel, dessen Premier Benjamin Netanjahu bei seinem Moskau-Besuch Anfang der Woche Kreml und Regierung erneut zu Nichterfüllung der Abkommen drängte und vor allem auf die USA, die auf russische Unterstützung für schärfere Sanktionen gegen Iran hoffen.

Iranische Medien behaupten, die Kontrakte seien bereits 2005 unterzeichnet worden, russische Experten gehen davon aus, dass sie nur paraphiert wurden und damit nicht rechtsverbindlich sind. Moskau habe sich bewusst nicht festlegen wollen, weil Erfüllung und Nichterfüllung auf die Wahl zwischen Pest und Cholera hinauslaufen und militärische Auseinande...


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