Das letzte Aufgebot der Räte
Vor 90 Jahren wurde die Allgemeine Arbeiter-Union Deutschlands gegründet
Der Gründungskongress der Allgemeinen Arbeiter-Union Deutschlands (AAUD) vom 14. bis 16. Februar 1920 in Hannover endete, wie es sich für eine revolutionäre Organisation gehört. Die Polizei löste die Versammlung auf und verhaftete alle 150 Delegierten. Einer der bekanntesten Teilnehmer, der Pädagoge und ehemalige Reichstagsabgeordnete Otto Rühle, wurde gar in Ketten abgeführt. Bis dahin hatte der Kongress immerhin am umstürzlerischen Ziel der Union auch keinen Zweifel gelassen. »Die Allgemeine Arbeiter-Union organisiert die Lohnarbeiterschaft zum Endkampf gegen den Kapitalismus und für die Erzwingung der Räte-Republik«, hieß es in der Resolution.
Die Gründung selbst war ein letztes organisatorisches Ergebnis der heftig geführten Debatten um die »Gewerkschaftsfrage« innerhalb des revolutionären marxistischen Milieus in den Anfangszeiten der Weimarer Republik, wenn auch ihre Ursprünge teilweise noch weiter zurückreichten. Die Erfahrungen ...
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