Tauwetter nach hartem Winter für die BSR
(dpa). Schneemassen und Eis haben am Wochenende in Berlin Menschen verletzt und Unfälle verursacht. Ein fünf Wochen altes Baby und seine Eltern sind am Samstag durch herabfallende Schneemassen leicht verletzt worden. Ob das Eis auch Ursache für den Tod eines 66-Jährigen war, ist bisher nach Angaben der Polizei von Sonntag noch nicht geklärt. Der gehbehinderte Mann war am Samstag an der Haltestelle der Linie 134 an der Carl-Schurz-Straße in Spandau gestürzt und von einem Bus überrollt worden. Bisher sind die eisglatten Bürgersteige und Straßen drei Senioren zum Verhängnis geworden. Sie starben an ihren schweren Verletzungen nach Stürzen.
Von einer Brücke herabfallende Eisbrocken haben in der Nacht zum Samstag auf der A 111 in Reinickendorf vier Fahrzeuge beschädigt. Verletzt wurde dabei niemand. Nach Angaben der Fahrer sollen sich zum Zeitpunkt zwei Unbekannte auf der Autobahnbrücke aufgehalten haben. Die Polizei schließt daher nicht aus, dass diese die Eisbrocken auf die Straße warfen.
Die Beschäftigten der Berliner Stadtreinigung (BSR) haben dieses Jahr mit dem härtesten Winter seit Jahrzehnten zu kämpfen. 430 000 Stunden waren sie bislang im Einsatz gegen Schnee und Eis, wie BSR-Chefin Vera Gäde-Butzlaff am Montag im Abgeordnetenhaus sagte. Üblich seien 100 000 bis 270 000 Stunden. »Wir haben die höchste Schneedecke seit März 1979«, sagte Gäde-Butzlaff. Gemessen an der Gesamtmenge sei in Berlin sogar soviel Schnee gefallen wie seit 1950 nicht mehr. Die Jahresrechnung der BSR für das Land falle dieses Jahr höher aus. Allein im Januar hätten die Ausgaben 3,7 Million Euro über Plan gelegen. Auch die Abwasseraufbereitung werde teurer. »Dieser Winter kostet Geld«, kündigte Gäde-Butzlaff an.
Üblicherweise kalkuliere die BSR damit, dass sie 20 Tage alle Kräfte gegen Schnee und Eis aufwenden muss. Berlin liegt aber seit zwei Monaten unter einer dichten Schneedecke. Tauwetter ist erst in den vergangenen Tagen eingezogen. »Zum Teil hatte unser Personal seit Weihnachten keine freien Tage mehr«, sagte die BSR-Chefin.
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