Zementierung der Vorurteile
Eine Studie weist nach, dass die meisten Medien die Ostdeutschen einseitig darstellen
Wie wurden und werden die Ostdeutschen nach dem Mauerfall in der gesamtdeutschen Medienlandschaft präsentiert? Ein Team von Wissenschaftlern wollte dies genauer wissen und hat eine umfangreiche Studie dazu betrieben. Ergebnisse daraus sind jetzt in einem Buch nachzulesen.
Jena (dpa/ND). Westdeutsche Medien beschreiben Ostdeutsche einer Studie zufolge noch immer als fremdartig. »Die Ostdeutschen werden nicht auf Augenhöhe wahrgenommen, sondern sie bleiben auch zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall die Anderen«, sagte Historiker Rainer Gries von der Universität Jena in einem dpa-Gespräch. Mit den Vorurteilen gegenüber den Ossis stärkten die Westdeutschen ihre eigene Identität. »Unsere Forschung ist deshalb auch ein Plädoyer an die Medien, ihren Blickwinkel zu erweitern.« Die Untersuchung über die überregionalen Medien wurde von den Universitäten in Jena, Leipzig und Wien erarbeitet. Die Berichterstattung zu Ostdeutschland konzentriere sich auf wenige Themen, heißt es darin. Im Bereich Politik und Geschichte dominiere das Problem Stasi.
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