Windenergie ist ein Jobmotor

Der neue DGB Nord-Vorsitzende Uwe Polkaehn über Niedriglöhne, Kohle und die Werften

Der DGB-Bezirk Nord, zu dem Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern gehören, zählt derzeit 460 000 Mitglieder. Der 54-jährige Lübecker Uwe Polkaehn folgt als Vorsitzender auf den aus Altersgründen nicht mehr kandidierenden Peter Deutschland. Er ist SPD-Mitglied. Vor den Delegierten sagte er: »Ich sehe nicht ein, den Führungsleuten, die den neoliberalen Kurs zu verantworten haben, das Feld zu überlassen.«

Uwe Polkaehn stammt aus Hamm/Westfalen, verdiente zunächst sein Geld als Fahrdienstleiter der Bundesbahn. Über den zweiten Bildungsweg schloss er ein Studium der Soziologie, Pädagogik und Politologie ab. Beim DGB war er ehrenamtlicher Bildungsreferent, ab 1989 Gewerkschaftssekretär in Bielefeld und Neumünster. Ab Oktober 1990 baute er für sieben Jahre die DGB-Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern auf. Dieter Hanisch besuchte ihn in seinem Hamburger Büro.
Uwe Polkaehn stammt aus Hamm/Westfalen, verdiente zunächst sein Geld als Fahrdienstleiter der Bundesbahn. Über den zweiten Bildungsweg schloss er ein Studium der Soziologie, Pädagogik und Politologie ab. Beim DGB war er ehrenamtlicher Bildungsreferent, ab 1989 Gewerkschaftssekretär in Bielefeld und Neumünster. Ab Oktober 1990 baute er für sieben Jahre die DGB-Strukturen in Mecklenburg-Vorpommern auf. Dieter Hanisch besuchte ihn in seinem Hamburger Büro.

ND: Herr Polkaehn, wie verlogen ist die aktuelle Sozialstaatsdebatte?
Polkaehn: An einem Beispiel mache ich das mal klar. In den drei DGB-Nord-Ländern gibt es 469 000 Hartz IV-Bezieher, die erwerbsfähig sind. 134 000 davon arbeiten, müssen aber ihren Lebensunterhalt aufstocken, weil es miese Schmutzlöhne gibt. Da kommt immerhin ein Betrag von einer halben Milliarde Euro an öffentlichen Geldern zusammen. Diese Leute sind also keinesfalls arbeitslos und liegen faul herum. Jedem Liberalen müsste doch spätestens jetzt klar sein, dass hier mit Steuergeldern subventioniert wird. Komisch, dass es dazu von der FDP keinen Aufschrei gibt. Wir werden weiter um gesetzliche Mindestlöhne streiten. Den besten Weg stellen allerdings mit Arbeitgebern ausgehandelte ordentliche Tarifverträge dar.

Und was macht die Kampagne gegen Leiharbeit?
Im DGB Nord hatten wir 2009 50 000 Leiharbeiter. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss auch im Interesse aller Fest...


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