Lesereise durchs Feld gediegener Stadtflucht

Land-Magazine als Refugium stadtmüder Hedonisten – während »Spiegel« und Co. Auflage verlieren, legen sie zu

Nachwinterschönheit: Das Tauwetter schafft ein Atlantis – die Mitte Berlins im Spiegel seiner Schneepfützen ...
Nachwinterschönheit: Das Tauwetter schafft ein Atlantis – die Mitte Berlins im Spiegel seiner Schneepfützen ...

Im Schatten von Laubbäumen fühlt sich Efeu wohl.« Wer diese Zeile liest und schätzt, muss wahrlich in sich ruhen. Denn in alten Gärten, fährt der Artikel fort, »setzt Efeu selbst dunkelste Ecken in eine friedvolle Stimmung.« So berichtet die Hochglanzpostille »LandLust« also über die Welt der Ranken. Doch was betulich klingt, klingt in der Medienkrise abenteuerlich: das bodenständige Stadtfluchtmagazin hat seine Startauflage seit der Nullnummer vor vier Jahren verdreizehnfacht. 650 000 Hefte der Zweimonatsschrift gingen zuletzt an betuchte Leser vor den Toren der Ballungsräume. Das lockt Nachahmer an. Drei sind es derzeit, alle mit dem zugkräftigen »Land« im Titel, alle zu ähnlichem Preis, alle auffallend deckungsgleich mit dem jungen Platzhirsch.

Da fragt sich, was die neuen dem alten Hasen voraushaben. »Liebes Land« etwa, ältester der Epigonen, vom Stuttgarter Hannes Scholten Verlag, startet in Feld, Wald, Flur, geht zurück ins Haus, ...


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