Komödie, nein!
Castorf inszeniert Lenz' »Die Soldaten«
»Soldaten« von Lenz. Die Inszenierung wurde überraschend eingeschoben in den Spielplan der Berliner Volksbühne. Man ist neugierig, vermutet Aktualität. Aber heutige Bilder setzt Frank Castorf nicht ein. Berichte aus Abu Ghraib und aus Afghanistan finden sich nur im Programmheft.
Es ist nicht der Krieg, in den Jakob Michael Reinhold Lenz seine Geschichte stellt, es sind die »kriegsähnlichen Zustände«. Es geht um Offiziere in der Garnison, Söldner im ständig umstrittenen Flandern des 18. Jahrhunderts. Das sinnleere Herumlungern bringt Hurerei, Intrigieren, Saufen und Schuldenmachen hervor. Marie, die schöne Tochter eines Galanteriewarenhändlers, von Offizieren umworben, wird als »Soldatenliebchen« schließlich verlassen und verachtet. Stolzius, ihr früherer Bräutigam, muss einem der Liebhaber Maries Tuch ausmessen für Uniformen. Er verlässt verzweifelt sein Geschäft, wird selber Soldat, um Marie zu rächen. So richtet das Soldatenleben ziv...
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