Umstrittener Heilsbringer
Die Hamburger Uni hat mit Dieter Lenzen einen neuen Präsidenten, der Berlin im Streit verließ
Dieter Lenzen, umstrittener Ex-Präsident der Freien Universität Berlin, hat diese Woche die Leitung der Uni Hamburg übernommen. Derweil erhärtet sich der 2007 aufgekommene Vorwurf der politisch motivierten Verhinderung der Berufung eines Wissenschaftlers auf eine Professur.
Die Freude bei den Führungskräften des Hamburger Wissenschaftsbetriebes war groß, als Dieter Lenzen im Dezember letzten Jahres endlich zusagte, die Führung der Hamburger Uni übernehmen zu wollen. Lenzen gilt als Heilsbringer. Er habe die Freie Universität Berlin (FU) in die Spitze der deutschen Unis geführt und sich damit einen exzellenten Ruf erworben. Dass der profilierte Hochschulmanager die FU aber mitnichten mit weißer Weste Richtung Elbe verließ, interessiert kaum mehr.
Das Gedächtnis des wissenschaftlichen Deutschlands scheint in einem beklagenswerten Zustand zu sein. Denn es war 2007 bundesweit ein Thema: Lenzen stand nach Recherchen verschiedener Medien unter dem schweren Verdacht, entgegen den einstimmigen und wiederholten Voten der Fachgremien eine befristete Juniorprofessur am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien (JFKI) nicht an Albert Scharenberg vergeben zu wollen – und zwar, weil der im Kuratorium der Ros...
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