Skepsis umweht die »große Wende«
Den neuen ukrainischen Präsidenten Janukowitsch erwarten in Moskau harte Verhandlungen
Sein Besuch, so zitierten ukrainische Medien den neuen Präsidenten Viktor Janukowitsch, der an diesem Freitag in Moskau eintrifft, werde die »große Wende bei der Verbesserung der russisch-ukrainischen Beziehungen in allen Richtungen« einleiten.
Beobachter sind sich da so sicher nicht. Allein schon, dass Moskau – als Gastgeber berechtigt, den Status der Visite festzulegen – aus dem ursprünglich geplanten offiziellen in letzter Sekunde einen reinen Arbeitsbesuch machte, spricht aus ihrer Sicht Bände. Hiesige Medien erklären den Affront damit, dass Janukowitsch wider Erwarten vor Moskau nach Brüssel reiste, wo er am Sonntag mit EU-Spitzenpolitikern konferierte. Hätte er dort auch mit der NATO verhandelt, schrieb die einflussreiche Wirtschaftszeitung »Wedomosti« unter Berufung auf eine Quelle im Kreml, hätten Präsident Dmitri Medwedjew und Premier Wladimir Putin Janukowitsch sogar mit einer Vertagung des Vorstellungsgespräches gedemütigt.
Einfach werden die Verhandlungen ohnehin nicht. Seit der »Revolution in Orange«, die vor reichlich fünf Jahren den prowestlichen Viktor Juschtschenko auf den Präsidentensessel in Kiew katapultierte, hat sich in den Beziehungen der ost...
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