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Kirche als Kunstwerk

  • Lesedauer: 2 Min.
Das große Kruzifix
Das große Kruzifix

(epd). Nach über zweijähriger Sanierung soll am 21. März die Nikolaikirche als eine der ältesten Kirchen Berlins mit einer neuen Dauerausstellung wiedereröffnet werden. Mit einer Fülle von herausragenden Originalobjekten stehe die Geschichte des Denkmals im Mittelpunkt der Ausstellung »Vom Stadtgrund bis zur Doppelspitze. 800 Jahre Berliner Nikolaikirche«, teilte die Stiftung Stadtmuseum am Mittwoch in Berlin mit.

So hat den Angaben zufolge bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts an der Stelle der späteren Nikolaikirche eine hölzerne Kirche gestanden. Im Laufe ihrer Geschichte sei das Bauwerk immer mit dem politischen Leben in Berlin verknüpft gewesen. 1809 etwa wurde in der Kirche die erste Stadtverordnetenversammlung vereidigt. 1991 konstituierte sich in der Kirche das erste frei gewählte Berliner Abgeordnetenhaus.

Bereits seit 1939 wird die Nikolaikirche nicht mehr kirchlich genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark zerstört, so dass sie kurz nach Kriegsende einstürzte. Erst zur 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin 1987 wurde die Kirche wieder aufgebaut und diente fortan als stadthistorisches Museum.

In der neuen Dauerausstellung präsentiere sich die Kirche als wichtigstes Exponat selbst, hieß es. Die »Aura des mittelalterlichen Raums« lade mit den erhaltenen Teilen der künstlerischen Ausstattung dazu ein, sich in den Facettenreichtum dieses historischen Schauplatzes zu vertiefen.

Gezeigt werden den Angaben zufolge Grabungsfunde, Teile des verlorenen Hochaltarwerks sowie ein Stadtmodell über die Lage der Kirche im Mittelalter. Zudem würden Persönlichkeiten vorgestellt, deren Leben eng mit der Kirche verbunden waren. Unter anderem soll es eine Hörstation zum Berliner Dichter und Theologen Paul Gerhardt geben. Anhand von Grabplatten und Grabbeigaben werde zudem die Bestattungskultur vergangener Jahrhunderte illustriert.

Ein besonderes Highlight sei die sogenannte Beyersche Gruft, das älteste erhaltene »Berliner Zimmer«, hieß es weiter. Erstmals könnten Museumsbesucher über steinerne Stufen auf das Bodenniveau der Stadtgründungszeit hinabsteigen und den einzigartigen Münzschatz besichtigen, der durch Berliner Bürger zwischen 1514 und 1734 für den sogenannten Turmknauf der Nikolaikirche zusammengetragen wurde.

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