Freispruch im Prozess um Autobrandstiftung
(dpa). »Die Beweise reichen bei weitem nicht aus« – mit diesem Satz der Richterin Gabriele Cerena und einem Freispruch endete am Freitag ein Prozess gegen einen 23-jährigen Berliner aus der linken Szene. Er war beschuldigt worden, aus politischen Gründen im Juni 2009 ein Auto angezündet zu haben. Das Urteil des Berliner Landgerichts kommt einer Ohrfeige für die Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft gleich. Richterin Cerena sagte, es lasse sich nicht einmal die Ursache für den Autobrand vom 17. Juni 2009 feststellen. Der Wagen sei verschrottet worden, ohne dass untersucht wurde, ob ein technischer Fehler vorlag. Der Student wird für die drei Monate dauernde Untersuchungshaft entschädigt.
Im vergangenen Herbst sprach ein Gericht eine 21-Jährige nach halbjähriger Untersuchungshaft frei. Die zunächst als großer Erfolg gewertete Anklage entpuppte sich später als nicht haltbar. Der Prozess soll auf Berufung der Staatsanwaltschaft in einigen Wochen neu aufgerollt werden. Schwere Ermittlungspannen wurden auch in einem Prozess um das Werfen von Molotow-Cocktails bei den Mai-Krawallen kritisiert.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.