Indiens erstes Ja zur Quotenregelung für Frauen
Oberhaus stimmt »neuen politischen Spielregeln« zu
Das Oberhaus des indischen Parlaments traf am Internationalen Frauentag nach kontroverser Debatte eine Entscheidung, die einen bedeutenden Schritt zur Gleichberechtigung der Inderinnen darstellt: Es stimmte für eine Verfassungsänderung, die vorsieht, dass künftig 33 Prozent der Sitze im Unterhaus und in den Volksvertretungen der Unionsstaaten für Frauen zu reservieren sind.
Seit 14 Jahren schmorte der Gesetzentwurf im traditionell von Männern beherrschten Parlament in Delhi. Immer wieder war er von Gegnern mit allen erdenklichen Mitteln sabotiert worden. Sie verstießen gegen die Geschäftsordnung des Parlaments, sorgten für chaotische Zustände, die Abstimmungen unmöglich machten, zerrissen demonstrativ Kopien des Gesetzentwurfs und drohten sogar mit Selbstmord. Akzeptieren wollten sie allenfalls eine Reservierung von Sitzen für weibliche Angehörige niederer Kasten, registrierter Stämme der Ureinwohner, der sogenannten Anderen Rückständigen Klassen sowie für sozial schwache Musliminnen.
Lalu Prasad Yadav, Chef der Partei Rashtriya Janata Dal und erbitterter Gegner der Verfassungsänderung, erklärte noch kurz vor der Abstimmung am Montag: »Warum nur 33 Prozent? Ich bin für eine Frauenquote von 50 Prozent. Aber man kann die Interessen der Frauen aus den schwachen sozialen Schichten nicht ignorieren … Der ...
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