Das Martyrium des Clowns
Eine Heidelberger Ausstellung zeigt erschütternde Zeichnungen aus der NS-Psychiatrie
Es sind ergreifende Dokumente, die ab 18. März im Museum der Uni-Klinik Heidelberg gezeigt werden. Erstmals wird eine Serie von Zeichnungen eines von den Nazis zwangssterilisierten und 1940 ermordeten Psychiatrie-Insassen zu sehen sein.
Heidelberg. Die Zeichnungen sehen aus wie von geübter Kinderhand mit Bleistift aufs Papier gebracht. Erst beim genauerem Blick fallen die Details auf – und sie entfalten eine eindringliche und erschütternde Wirkung. Hier ein wehrloses Opfer, dort ein Hakenkreuz oder abgetrennte Hoden auf einem Teller. Dieser ungewöhnliche Kunstfund aus der Zeit des Nationalsozialismus wird bald im Museum der Heidelberger »Sammlung Prinzhorn« ausgestellt. Erstmals wird damit eine Serie von Zeichnungen eines von den Nazis zwangssterilisierten und 1940 ermordeten Psychiatrie-Insassen präsentiert.
Der Künstler Wilhelm Werner beweist sich auf den 30 Blättern als malender Zeitzeuge und gibt Einblicke in sein Martyrium in der »Heilanstalt Werneck« nahe Schweinfurt. »Vor zwei Jahren wurden mir die Zeichnungen von einem Ehepaar gezeigt«, sagt der Leiter des Museums, Thomas Röske. »Sie waren mit Bleistift auf den Rückseiten eines Auftragsbuches ausgeführt ...
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