Bücher in den Knast
Eine ehrenamtlich geführte Bibliothek in Dortmund versorgt bundesweit Gefangene mit Literatur
Wenn Inhaftierte ihre Anstaltsbibliothek durch haben oder nichts Passendes finden, schreiben sie nach Dortmund und bekommen von dort Bücher.
Tisch, Stuhl, Bett, Klo. Mehr gibt es in einer Zelle nicht. Der Knast ist spartanisch und wer dort einen Schulabschluss macht, hat es mit besonderen Umständen zu tun: Das Internet ist für Häftlinge nicht frei, auf Wikipedia oder Google müssen sie verzichten. Sicher, das gab es früher auch nicht. Aber wenn die Geschichtsbücher noch von Negern in Afrika handeln, dann haben diese selbst nur einen historischen Wert. »Unsere Anstaltsbücherei ist irgendwann stehen geblieben«, meint Volker Ullmann, Insasse in der Justizvollzugsanstalt in Berlin-Tegel.
Ullmann will seine Zeit im Knast sinnvoll nutzen und das Abitur über einen Fernkurs absolvieren. Jetzt ist er aber drauf und dran, das Vorhaben abzubrechen, weil er sich zu sehr mit Mathe quält. Logarithmen seien nicht gerade sein Steckenpferd, erzählt der 46-Jährige – und er findet einfach kein Buch, das ihm die Aufgaben plausibel erklärt.
Von Gefangenen wie Volker Ullmann bekommt Helga Röm...
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